Ureumrecycling

Ureumrecycling bezeichnet den Prozess, bei dem Urea aus Urin oder aus urea-haltigen Abwässern zurückgewonnen und als Dünger oder chemischer Rohstoff wiederverwendet wird. Es handelt sich um einen Bestandteil des Konzepts der zirkulären Wirtschaft, bei dem Nährstoffe aus Abfallströmen zurückgewonnen werden.

Quellen umfassen getrennte Sanitärsysteme, kommunale Abwässer, landwirtschaftliche Gülle- oder Biogasströme sowie industrielle Prozesse, in denen Urea entsteht oder enthalten ist. Die Rückgewinnung zielt darauf ab, stickstoffhaltige Verbindungen fruchtbar oder als Rohstoff nutzbar zu machen, statt sie in Gewässer zu spülen.

Hauptechnologien sind physikalisch-chemische Verfahren wie Verdampfen oder Kristallisation, Membranverfahren (z. B. Umkehrosmose, Distillenmembranen), und Konzentrationsmethoden (einschließlich Verdunstung). In faulen Urinströmen kann urea durch Abtrennung des Wassers konzentriert und als Kristall ausfällt. Weitere Ansätze nutzen enzymatische oder chemische Umwandlungen, um Ammonium- oder Harnstofflösungen zu erzeugen, die anschließend weiterverarbeitet werden.

Vorteile umfassen eine höhere Ressourceneffizienz, geringere Abhängigkeit von synthetischen Düngemitteln, und eine Reduktion von Stickstoffverlusten in Gewässern. Die Nutzung von zurückgewonnenem Urea kann Teil eines integrierten Abwasser- und Abfallmanagements sein und die Emissionen verringern.

Herausforderungen sind hohe Investitions- und Betriebskosten, Energiebedarf, die Reinheit und Bioverträglichkeit des Endprodukts, regulatorische Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Konkurrenz zu konventionell hergestellten Düngemitteln. Die Umsetzung erfolgt oft schrittweise in Partnerprojekten in Städten mit fortgeschrittenen Abwassernetzen und Urintrennung.