Tunnelquerschnitt

Der Tunnelquerschnitt bezeichnet die Innenform eines Tunnels quer zur Achse. Er bestimmt Breite, Höhe, Krümmung und die Anordnung von Bauteilen wie Wand, Deckel, Fahrbahn bzw. Fahrbahnunterbau, Not- und Fluchtwegen sowie angrenzenden Einrichtungen für Wasserhaltung, Lüftung und Kabelkanäle. Die Form wird maßgeblich von Funktion, Bauart und Geologie beeinflusst und wirkt sich auf Tragfähigkeit, Dichtheit, Betriebsqualität, Evakuierung und Wartung aus.

Gängige Querschnittformen sind runde oder nahezu runde Querschnitte (Kuppel- oder Kreisquerschnitt), Hufeisenquerschnitt, U-förmiger Querschnitt sowie rechteckig-klassische Formen mit abgerundeten Ecken. Runde Querschnitte entstehen oft bei bohrtechnischen Tunnelbauteilen; Hufeisenformen sind verbreitet in Straßentunneln oder bei größeren Höhenbedarf; U- oder rechteckige Querschnitte kommen etwa bei cut-and-cover-Verfahren oder in städtischen Umgebungen vor. Die endgültige Form ergibt sich aus Anforderungen an Freiraumhöhe und -breite, Brand- und Rettungsaspekte, Entwässerung, Belüftung sowie Wartungsmöglichkeiten.

In der Praxis wird der Querschnitt durch das Bauteilkonzept umgesetzt, etwa als Segmentbogen- oder Rundringkonstruktion beim TBM-Verfahren oder als NATM-Lining. Die Wahl hängt von Geländebedingungen, hydraulischen Anforderungen (Ableitung von Wasser) und Kapazitätsanforderungen für Personen oder Fahrzeuge ab. Normen, Bauweisen und Bauvorschriften geben die zulässigen Toleranzen und Mindestfreiheiten vor. Insgesamt ist der Tunnelquerschnitt eine zentrale Größe der Tunnelauslegung, die Kosten, Bauzeit, Sicherheit und Betrieb maßgeblich beeinflusst.

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