Trunkierung

Trunkierung ist der Prozess des Abschneidens oder Beschränkens von Teilen eines Objekts, einer Größe oder eines Signals. In der Fachsprache kann Trunkierung bedeuten, etwas auf eine handhabbare Länge zu reduzieren, oft aus praktischen Gründen wie Platz, Lesbarkeit oder Messgrenzwerten.

In der Linguistik bezeichnet Trunkierung das Kürzen eines Wortes durch Weglassen von Silben oder Morphemen, wodurch ein kürzeres Wort oder eine Abkürzung entsteht. Typische Beispiele sind Info aus Information, Uni aus Universität, Demo aus Demonstration. Trunkierung kann produktiv in der Alltagssprache auftreten und wird auch in Fachsprachen verwendet, unterscheidet sich aber von anderen Wortbildungsprozessen wie Ableitung oder Zusammensetzung.

In der Informatik bezeichnet Trunkierung das Abschneiden eines Textes oder einer Zahl bei der Speicherung oder Darstellung, um Platz- oder Genauigkeitsbeschränkungen einzuhalten. Bei Strings wird der Text auf eine maximale Länge gekürzt; bei numerischen Werten können Nachkommastellen oder Wertebereiche beschränkt werden. Trunkierung kann zu Informationsverlust führen, ist jedoch oft unvermeidlich oder beabsichtigt.

In der Statistik beschreibt Trunkierung das Aussortieren von Beobachtungen, die außerhalb eines bestimmten Intervalls liegen, sodass die Daten nur innerhalb des Intervalls analysiert werden. Die Verteilungen werden entsprechend angepasst, und die Schätzungen erfordern spezielle Vorgehensweisen, etwa angepasste Likelihood-Funktionen oder Bayesianische Methoden.

In der Mathematik und digitalen Signalverarbeitung bezeichnet Trunkierung das Verwerfen höherer Terme in einer Reihe (z. B. Taylor-Reihe) oder das zeitliche Beschränken eines Signals auf ein endliches Fenster. Dadurch wird die Komplexität reduziert oder ein gegebenes Frequenzspektrum erzielt; oft kommt eine Fensterfunktion zum Einsatz.

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