Trocknungszeiten

Der Begriff Trocknungszeiten bezeichnet in der Technik und Bau- bzw. Lackindustrie die Zeit, die ein Stoff benötigt, um von einem flüssigen oder halbfesten Zustand in einen festeren Zustand überzugehen, der nicht mehr feucht ist. Er wird vor allem für Farben, Lacke, Klebstoffe, Estriche, Holzbeschichtungen und andere Beschichtungs- oder Bindemittel verwendet. Trocknungszeiten umfassen gewöhnlich das Erreichen einer Berührungstrocknung, das Durchtrocknen der Schicht sowie, falls zutreffend, den Abschluss der Aushärtung oder Trockenreife.

Trocknung bedeutet meist das Verdunsten von Lösungsmitteln oder Feuchtigkeit. Aushärtung oder Reifezeit bezeichnet oft eine chemische Reaktion, die weitergeht, auch nachdem die Oberfläche trocken erscheint. Hersteller geben in Datenblättern typischerweise mehrere Zeitpunkte an, z. B. Berührungstrockenheit, Durchhärtung, Wiederbeschichtungsfenster oder vollständige Aushärtung.

Wichtige Einflussgrößen sind Temperatur und relative Luftfeuchte, Luftbewegung, die Beschaffenheit und Dicke der Schicht, Substratzustand sowie die Formulierung von Lösungsmitteln oder Bindemitteln. Hohe Feuchtigkeit oder niedrige Temperaturen verlängern Trocknungszeiten; dickere Schichten trocknen langsamer.

Beispiele: Farben und Lacke zeigen Berührungstrockenzeiten von Minuten bis Stunden; die vollständige Aushärtung reicht je nach Produkt von Tagen bis Wochen. Beton- und Estrichbauteile benötigen initiale Begehbarkeit oft nach 24–72 Stunden, vollständige Festigkeit meist erst nach 28 Tagen. Klebstoffe setzen häufig schon nach Minuten fest, benötigen aber für die volle Endfestigkeit oft 24–72 Stunden. In jedem Fall sollten die Angaben des Produktdatenblatts beachtet werden.