Todesrisiko

Todesrisiko bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu sterben. In der Medizin und der Gesundheitsforschung dient es zur Beschreibung der Prognose von Individuen, von Patientengruppen und der Sicherheit von Behandlungen. Es kann als absolutes Todesrisiko ausgedrückt werden (zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres zu sterben), als Morbiditäts- oder Sterberate pro Personenjahr, oder als relatives Risiko bzw. Hazard Ratio in Studien. Eine weitere Kennzahl ist die Case-Fatality-Rate, der Anteil der Verstorbenen unter einem bestimmten Krankheitskorpus. Lebenszeitmodelle wie Lebens- oder Überlebenszeittabellen ermöglichen Schätzungen von Risiken über unterschiedliche Zeiträume.

Die Bestimmung des Todesrisikos basiert auf Beobachtungs- und Studiendaten und erfolgt typischerweise mittels Survival-Analyse. Typische Methoden sind der Kaplan-Meier-Schätzer, Cox-Regressionen und Modelle für konkurrierende Risiken. Die Ergebnisse sind abhängig von Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, Lebensstil, sozialem Status und dem Gesundheitswesen eines Landes oder einer Region.

Anwendungen des Todesrisikos umfassen die individuelle Prognose, Therapie- und Behandlungsentscheidungen, Risikokommunikation in der öffentlichen Gesundheit sowie die Bewertung von Präventions- und Interventionsprogrammen. Grenzen bestehen in der Unsicherheit, potenziellen Verzerrungen, unterschiedlichen Beobachtungszeiträumen und der Generalisierbarkeit von Studienergebnissen.