Thyreoglobulinwerten

Thyreoglobulinwerten beziehen sich auf die Konzentrationen des Proteins Thyreoglobulin im Blutserum. Thyreoglobulin ist ein Vorläuferprotein der Schilddrüsenhormone, das größtenteils in der Schilddrüse produziert wird. Nach einer operativen Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) und ggf. einer Radiojodtherapie dienen Thyreoglobulinwerte als Tumormarker zur Überwachung eines differenzierten Schilddrüsenkarzinoms (z. B. papilläres oder follikuläres Karzinom).

Messung: Die Bestimmung erfolgt im Serum mittels Immunoassay, Werte werden in Nanogramm pro Milliliter (ng/mL) angegeben. Der Referenzbereich ist laborabhängig; bei gesunden Personen sind Tg-Werte in der Regel nicht oder nur sehr gering nachweisbar. Thyreoglobulinwerte können durch Thyreoglobulin-Antikörper (TgAb) beeinflusst oder falsch niedrig gemessen werden; daher werden TgAb parallel bestimmt und ggf. eine stimulierte Tg-Messung in Erwägung gezogen, um die Sensitivität zu erhöhen. Die Messung kann basal erfolgen oder stimuliert (z. B. nach TSH-Suppression oder rekombinantem humanem TSH), um verborgene Tumorzellen besser sichtbar zu machen.

Bedeutung in der Überwachung: Nach vollständiger Schilddrüsenentfernung und Radiojodtherapie sollten Tg-Werte möglichst niedrig oder nicht nachweisbar bleiben. Ein Anstieg der Tg-Werte im Verlauf oder ein erhöhter Stimulationswert kann auf verbleibendes oder rezidives Gewebe hinweisen und erfordert weitere Bildgebung zur Abklärung.

Limitationen: TgAb stören die Tg-Messung und können zu fehlerhaften Befunden führen. Da Werte laborabhängig variieren, sollten Referenzgrenzen im jeweiligen Laborbericht beachtet werden.