Textvarianten
Textvarianten bezeichnet Unterschiede in der Ausprägung eines Textes, die zwischen verschiedenen Überlieferungen, Fassungen oder Editionen auftreten. In der Textkritik versteht man eine Abweichung von der angenommenen Originalfassung als Textvariante. Varianten entstehen durch Kopierfehler, Lesefehler, Vergessens-, Dittographie-, Homophonie- oder Schmierfeileinträge, Glossierungen, sprachlichen Wandel, Harmonisierung oder durch bewusst vorgenommene Änderungen wie Aktualisierung oder Vereinfachung.
Materialien sind Manuskripte, Frühdrucke, digitale Kopien und Editionen. Varianten können extern (zwischen verschiedenen Überlieferungsträgern) oder intern
Methodik: Zur Ermittlung werden Texte vergleichend editorisch dokumentiert. Das stemmatische (Stemma-) Verfahren ordnet Manuskriptlinien einer hypothetischen
Auswirkungen: Die ermittelten Varianten beeinflussen Textinterpretation, Wortbedeutung, Stil und historischen Kontext. Für die Forschung ermöglichen sie
Moderne Praxis: Digitale Editionen nutzen TEI-Formate, kollationieren Texte maschinell und veröffentlichen Varianten in Apparaten oder parallel.