TLSVerhandlung

TLSVerhandlung ist der Prozess, durch den zwei Endpunkte eine sichere TLS-Verbindung etablieren. Dabei werden Authentisierung, Verschlüsselung und Integrität der Kommunikation ausgehandelt, bevor Anwendungsdaten ausgetauscht werden. Damit ermöglicht der TLS-Handshake den Aufbau einer verschlüsselten Verbindung und die sichere Aushandlung von Schlüsseln.

Der Ablauf umfasst in der Regel mehrere Schritte. Der Client sendet eine ClientHello-Nachricht, in der er unterstützte TLS-Versionen,Cipher-Suites und Erweiterungen (z. B. SNI, ALPN) angibt. Der Server antwortet mit einer ServerHello-Nachricht, wählt Version und Cipher-Suite aus und liefert ggf. das Serverzertifikat sowie eine Zertifikatskette. Je nach gewähltem Verfahren kann anschließend ein ServerSchlüsselAustausch folgen (beispielsweise bei ephemeral Elliptic-curve-Diffie-Hellman, ECDHE), um einen gemeinsamen Schlüsselpaar zu erstellen. Falls der Server eine Client-Authentisierung wünscht, sendet er außerdem eine CertificateRequest; der Client kann dann sein eigenes Zertifikat und eine ZertifikatÜberprüfung senden. Danach werden ChangeCipherSpec- und Finished-Nachrichten ausgetauscht, und der symmetrische Schlüssel wird für die eigentliche Anwendungskommunikation verwendet.

TLS 1.3 und TLS 1.2 unterscheiden sich in der Handhabung der Nachrichtenfolgen. TLS 1.3 reduziert die Anzahl der RTTs und vereinfacht den Ablauf, während TLS 1.2 auf traditionellen Zertifikatsbasen und variablen Cipher-Suites aufbaut. Zur Wiederaufnahme einer Sitzung können Session-IDs oder TLS-Sitzungstickets genutzt werden, wodurch der Verhandlungsaufwand bei späteren Verbindungen reduziert wird.

Sicherheitshinweise umfassen die Prüfung der Vertrauenskette des Zertifikats, die Vermeidung veralteter Protokollversionen und minderwertiger Cipher-Suites sowie die korrekte Konfiguration von Servern und Clients, um Schutz gegen Abhör- und Man-in-the-Middle-Angriffe zu gewährleisten.