Subklinischer

Subklinischer (subklinisch) bezeichnet in der Medizin einen Zustand, bei dem eine Erkrankung vorhanden ist, aber keine offensichtlichen Symptome auftreten. Der Befund wird oft erst durch Screening, Routineuntersuchungen oder Labordiagnostik sichtbar. Subklinische Infektionen sind Infektionen, bei denen der Träger krankmachende Erreger besitzt, sich aber nicht krank fühlt; der Betroffene kann dennoch andere anstecken oder die Erkrankung später fortschreiten lassen.

Beispiele betreffen vor allem Funktionsstörungen, die nur über Laborwerte oder bildgebende Verfahren erkannt werden. Subklinische Schilddrüsenfunktionsstörungen etwa zeigen erhöhte TSH-Werte mit normalem freiem T4; subklinische Nieren- oder Leberdysfunktionen werden häufig bei Routinechecks entdeckt. In der Epidemiologie beschreibt subklinisch oft den Zustand, bei dem eine Erkrankung vorhanden ist, aber noch keine Beschwerden verursacht; er kann aber in einigen Fällen zum klinischen Krankheitsbild fortschreiten (sogenannt präklinischer vs. subklinischer Verlauf).

Die klinische Relevanz hängt von Ursache, Progressionsrisiko und individuellen Faktoren ab. Viele subklinische Zustände erfordern nur Beobachtung, andere können eine Behandlung rechtfertigen, um Komplikationen zu vermeiden oder die Übertragung zu reduzieren. Subklinische Zustände haben auch Bedeutung für die öffentliche Gesundheit, da asymptomatische Infektionen oder Stoffwechselveränderungen die Krankheitslast beeinflussen können.