StuhlErbrochenem

StuhlErbrochenem bezeichnet das Erbrechen von Stuhlbestandteilen, also von faulig riechendem, stuhlähnlichem Material. Es ist ein alarmierendes klinisches Zeichen, das auf eine schwere Störung des Verdauungstrakts hindeutet. Typischerweise entsteht es bei einer hochgradigen mechanischen Obstruktion des Dünn- oder Dickdarms oder bei einer Darmfistel, die Darminhalt in ungewöhnliche Abschnitte führt.

Zu den häufigsten Ursachen gehören hochgradige mechanische Darmobstruktionen durch Adhäsionen, Tumoren, Hernien oder strangulierende Briden. Auch ein Ileus oder eine gastrocolische Fistel kann Stuhl im Magen verursachen. Selten kann es bei fortgeschrittener Dekompensation einer allgemeinen gastrointestinalen Störung auftreten, etwa bei schwerer Verstopfung oder entzündlichen Darmerkrankungen.

Patienten klagen über Übelkeit, starkes Erbrechen, diffuse Bauchschmerzen und Bauchdehnung. Der Geruch und das Aussehen des Erbrochenen können fecalartig sein. Die Diagnose stützt sich auf Anamnese, körperliche Untersuchung und Bildgebung (Abdominalröntgen, CT). Laborchemisch zeigen sich Elektrolytstörungen und möglicherweise Lactatveränderungen.

Es handelt sich um einen Notfall: Stabilisierung mit intravenösen Flüssigkeiten, Elektrolytkorrektur und Überwachung; Ableitung des Mageninhalts über einen nasogastrischen Schlauch; Behandlung der zugrunde liegenden Obstruktion, häufig operativ; ggf. Antibiotika bei Peritonitis oder Infektion; Ernährung wird vorübergehend via Parenteral ernährt.

Die Prognose hängt wesentlich von der Ursache und dem Zeitpunkt der Behandlung ab; eine rasche Intervention verbessert die Aussichten und minimiert Komplikationen wie Perforation oder Sepsis.