Stromatolithen

Stromatolithen, auch Stromatoliten genannt, sind schichtige, oft kuppelförmige oder säulenförmige Strukturen in Sedimentgesteinen, die durch das langsame Wachstum mikrobieller Biofilme entstehen. Vorherrschend beteiligt sind Cyanobakterien, die Sedimente aus dem Wasser fangen, verkleben und mineralisieren.

Durch die Photosynthese der Mikroben steigt lokal der pH-Wert, wodurch Calciumcarbonat aus der Lösung ausfällt. In wiederholten Ablagerungszzyklen entstehen lamellierte Schichten, die das charakteristische, schichtweise aufgebaute Aussehen bilden. Über lange Zeiträume hinweg bilden sich lamellierte Schichten aus organischem Material, Sediment und Kalk, die als Laminae sichtbar werden.

Vorkommen: Stromatolithen bilden sich typischerweise in flachen, sonnigen, relativ warmen Gewässern, oft in Küstenlagunen oder hypersalinen Umgebungen. Heute kommen sie nur noch in wenigen Regionen vor; bekannt sind moderne Stromatolithen in Hamelin Pool am Shark Bay, Western Australia, sowie in anderen spezialisierten Lebensräumen weltweit.

Fossile Stromatolithen gehören zu den ältesten Belegen für Lebewesen auf der Erde. Viele der ältesten stromatolithischen Strukturen stammen aus dem Präkambrium, etwa rund 3,5 Milliarden Jahre alt, und liefern wichtige Hinweise auf die frühe Biosphäre und Umweltbedingungen damaliger Erdzeiten.

Stromatolithen sind wesentlich für die Sedimentologie und Paläobiologie, weil sie zeigen, wie Mikroben Sedimente beeinflussen. In der Wissenschaft werden sie auch genutzt, um mikrobiell induzierte Sedimentstrukturen zu unterscheiden, da reale Stromatolithen laminierte Strukturen aufweisen, im Gegensatz zu thrombolitischen Strukturen, die klumpige Muster zeigen.