Streueffekten

Streueffekte bezeichnet in der Physik und Technik Phänomene, bei denen Wellen oder Teilchen beim Durchlaufen von Materie oder durch Unregelmäßigkeiten im Medium abgelenkt oder gestreut werden. Die Streuung bewirkt eine Umverteilung der Energie und eine veränderte Richtungsverteilung der Strahlung oder der Teilchen, wodurch Messungen oder Bilder beeinflusst werden können.

In der Optik und Bildgebung treten Streueffekte als Streulicht und Sichtbarkeit von Dunst, Aerosolen oder Oberflächenunregelmäßigkeiten auf. Ursachen sind Streuung an Partikeln oder an Oberflächen. In der Atmosphäre erklärt Streuung die charakteristische Färbung des Himmels (Rayleigh- und Mie-Streuung) und die Rotfärbung von Sonnenauf- und -untergang. In der Fotografie sinkt der Kontrast durch unerwünschtes Streulicht; Gegenmaßnahmen umfassen optische Abschirmungen, Antireflexbeschichtungen und sorgfältige Gehäuseführung.

In der Teilchen- und Materialphysik beschreibt Streueffekt die Ablenkung von Teilchen durch Wechselwirkungen mit Atomen oder Feldkräften. Elastische Streuung verändert nur die Richtung, inelastische Streuung überträgt Energie (Beispiele: Compton-Streuung, Rutherford-Streuung). Mehrfache Streuung (multiple scattering) ist in Detektoren und beim Materialtest relevant, da sie die Signale verschleiert oder aber Informationen über das Material liefern kann.

Verwendung und Umgang mit Streueffekten hängen von Ziel und Kontext ab. Sie können als Störfaktor auftreten, lassen sich aber auch gezielt nutzen, etwa zur Charakterisierung von Materialien oder zur Analyse von Streuwakzellen in der Wissenschaft.