Straßenvibrationen

Straßenvibrationen bezeichnet die mechanischen Schwingungen, die durch die Interaktion von Reifen, Fahrwerk und der Straßenoberfläche entstehen und auf Fahrzeugstruktur sowie Insassen übertragen werden. Hauptursachen sind Straßenunebenheiten wie Schlaglöcher, Bordsteine, Querrillen und Kanten, aber auch unregelmäßige Oberflächen, Beladung, Straßennutzung und Fahrzeuggeschwindigkeit. Die Intensität der Vibrationen hängt von Fahrzeugmasse, Reifendruck, Federungseigenschaften und Straßenzustand ab.

Die Bewertung erfolgt durch Messungen der Beschleunigung an Sitz- oder Fahrzeuginnenflächen; zur gesundheitlichen Bewertung von Whole-Body-Vibrationen gibt es internationale Normen wie ISO 2631-1, während Hand-Arm-Vibrationen nach ISO 5349 bewertet werden. Expositionen werden oft als gewichtete Gleichwerte der Beschleunigung ausgedrückt (z. B. A(8) in m/s²). Zur Charakterisierung der Straßenoberfläche werden Profilmessungen und Kenngrößen wie Ra, Rz oder PSD-basierte Beschreibungen verwendet.

Auswirkungen umfassen Unbehagen, Ermüdung und mögliche Rückenbeschwerden bei Passagieren sowie erhöhten Verschleiß an Fahrwerkskomponenten und veränderte Fahrzeugdynamik. Hohe oder wiederkehrende Vibrationen können langfristig Beeinträchtigungen verursachen und die Fahrkomfortqualität mindern.

Maßnahmen umfassen Straßeninstandsetzung und -glättung, Optimierung der Fahrwerksabstimmung, korrekten Reifendruck sowie den Einsatz schwingungsdämpfender Materialien und gegebenenfalls aktiver Fahrwerkssysteme. Strategien zur Reduktion von Straßenvibrationen beziehen sich sowohl auf die Straßengestaltung als auch auf Fahrzeugtechnik und Fahrverhaltensregeln.