Steilküste

Steilküste bezeichnet eine Küstenform, bei der das Ufer abrupt aus dem Meer emporschießt. Typisch ist eine senkrechte oder stark geneigte Fels- oder Geröllwand, an deren Fuß sich meist eine Wellenspülfläche oder eine flache Wellenplattform ausbildet. Oberhalb der Klippe finden sich oft Block- oder Geröllhänge, die aus herabgestürzten Steinschutt bestehen. Steilküsten entstehen überwiegend durch marine Erosion: Wellen untergraben die Basis, Korn- und Felsabsplitterungen führen zu Felsstürzen und Hangrutschungen; wiederholte Abtragung verschiebt die Küstenlinie landwärts und formt die charakteristische Kante.

Die Erscheinung einer Steilküste hängt von der Geologie, dem Meeresniveau und dem Klima ab. Harte Gesteine wie Kalkstein, Sandstein oder Basalt bilden oft steile Klippen, während weicheres Gestein zu stärkerer Erosion neigen kann. In vielen Regionen ist das Steilprofil durch Unterwasser- und Oberflächenprozesse ständig im Wandel. Die Küstenlandschaft kann außerdem durch menschliche Eingriffe, wie Uferbefestigungen oder räumliche Anpassungsmaßnahmen, beeinflusst werden.

Gefahren und Nutzung: Steilküsten sind oft landschaftlich attraktiv, bergen aber Risiken wie Felsstürze, Bodenverlust und Absturzgefahr für Wanderer. Infrastruktur und Siedlungen in der Nähe der Klippen können bedroht sein. Schutz- und Managementmaßnahmen umfassen Sperrungen gefährdeter Abschnitte, Ufersicherungen, Renaturierung oder räumliche Anpassung (Retreat) sowie Aufklärung und Naturschutz.