Standardinteraktion

Standardinteraktion bezeichnet in der Informations- und Interaktionswissenschaft ein standardisiertes Interaktionsmuster, das typischerweise den Ablauf einer Benutzerschnittstelle bestimmt. Es fasst wiederkehrende Dialogfolgen zusammen, in denen Nutzer bestimmte Aufgaben mit einem System ausführen.

Der Begriff setzt sich aus den Bestandteilen Standard und Interaktion zusammen. In deutschsprachiger Fachliteratur wird er verwendet, um konforme, wiederkehrende Dialogabläufe zu beschreiben, die sich über Anwendungen, Webseiten oder Assistenzsysteme hinweg finden lassen.

Zweck der Standardinteraktion ist die Erhöhung der Usability und Effizienz. Durch vordefinierte Abläufe wird Lernaufwand reduziert, die Konsistenz gesteigert und die Fehlerwahrscheinlichkeit verringert. Sie dient Designern als planbares Template, Nutzern als vertraute Orientierung.

Typische Bausteine sind der Auslöser oder Trigger, der Hauptablauf mit einer oder mehreren Eingaben, Entscheidungspunkte, systemseitiges Feedback, Fehlermeldungen und klare Abschlusswege. Je nach Kontext können Modalitäten wie Text, Grafiken, akustische oder haptische Signale kombiniert werden.

Beispiele umfassen den Anmeldevorgang, die Suche, den Warenkorb-Checkout oder die kontextuelle Dialogführung in Chatbots. In der Praxis lassen sich Standardinteraktionen plattform- und branchenübergreifend anpassen, bleiben aber als Muster erkennbar.

Sie steht in Beziehung zu Design Patterns, Design Systems und der allgemeinen Interaktionsgestaltung. Kritisch wird diskutiert, dass zu starke Standardisierung Flexibilität und kreative Anpassung behindern kann; eine Kontextbeachtung, Barrierefreiheit und occasional exceptions bleiben wichtig.