Standardfertigungslose

Standardfertigungslose bezeichnet in der Produktionsplanung die festgelegte Stückzahl, in der ein Produkt oder eine Produktfamilie typischerweise gefertigt wird. Als Default- bzw. Standardlosgröße dient sie der Planung, Steuerung und Kostenrechnung, indem sie Bestellmengen, Fertigungsaufträge und Lagerbestände standardisiert und so die Planung vereinfacht.

Die Festlegung erfolgt anhand wirtschaftlicher Überlegungen wie Rüstkosten, Fertigungszeiten, Prozesseffizienz, Kapazitäten und Lagerhaltungskosten. Zusätzlich können Nachfrageverhalten, Lieferzyklus sowie Qualitätsanforderungen eine Rolle spielen. Die Standardlosgröße kann je Werk, Produktgruppe oder Fertigungslinie variieren und wird oft durch eine Losgrößenregel oder eine ERP-Policy bestimmt.

In Planungs- und Steuerungssystemen wird die Standardlosgröße oft als Default-Mertk für MRP-Läufe verwendet und bei Bedarf durch Planer angepasst. Sie beeinflusst die Berechnung von Materialbedarf, die Festlegung von Fertigungsaufträgen sowie die Höhe des Lagerbestands und die Liefertermine.

Vorteile der Standardfertigungslose liegen in einer stabileren, weniger feingranularen Planung, geringeren Rüstkosten pro Einheit und einer vereinfachten Steuerung großer Produktionsmengen. Nachteile können erhöhte Lagerbestände, veraltete Losgrößen bei schwankender Nachfrage und längere Lieferzeiten bei Bedarfsspitzen sein. Moderne Ansätze passen Losgrößen häufig dynamisch an oder nutzen bedarfsorientierte Planung, um diese Risiken zu reduzieren.