Stabilitätskontrollen

Stabilitätskontrollen bezeichnet Verfahren und Systeme, die darauf abzielen, die Stabilität eines Systems, einer Struktur oder eines Prozesses zu erhalten oder zu überprüfen. Sie können vorbeugend, in Echtzeit oder nach dem Ereignis erfolgen und sowohl automatisch als auch durch menschliche Überwachung durchgeführt werden. Anwendungsfelder reichen von Fahrzeugtechnik über Bauwesen und Schifffahrt bis hin zu technischen Anlagen und Finanzprozessen.

Im Fahrzeugbereich ist die Elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) ein bekanntes Beispiel. ESC nutzt Sensoren zur Messung von Lenkbefehlen, Giergeschwindigkeit, Seitenbeschleunigung sowie Bremsdruck und greift bei drohender Instabilität durch gezieltes Bremsen einzelner Räder oder Reduktion der Motorleistung ein, um das Aus der Spur zu verhindern. ESC ist in vielen Märkten für neue Kraftfahrzeuge vorgeschrieben und wird häufig mit Antiblockierbremssystemen (ABS) kombiniert.

In der Bau- und Schiffstechnik dienen Stabilitätskontrollen der Sicherstellung der Tragfähigkeit und Sicherheit. Sie umfassen statische und dynamische Analysen, Tragfähigkeitsnachweise und Monitoring durch Sensoren. Beispiele sind Hang- bzw. Böschungsstabilität, die Tragfähigkeit von Hochhäusern oder die Ballast- und Lastverteilung bei Schiffen. In der Luft- und Raumfahrt sowie im Maschinenbau prüfen Stabilitätsanalysen die Reaktion eines Systems auf Störungen, damit es zu keiner unkontrollierten Abweichung kommt und das System wieder in den stabilen Zustand zurückkehrt.

Stabilitätskontrollen umfassen Design- und Betriebsanforderungen, Simulationsmodelle, Messungen, Prüfverfahren und regelmäßige Wartung sowie Dokumentation. Sie dienen dem Risikomanagement, der Normkonformität und der Sicherheit.