Sprechpausen

Sprechpausen sind Unterbrechungen der Sprachproduktion, bei denen die Stimme ruht oder nur wenig Laut erzeugt wird. Sie treten in spontanen Gesprächen, vorbereiteten Reden und Sprachaufnahmen auf. Die Pausen unterscheiden sich in ihrer Länge von wenigen Millisekunden bis zu mehreren Sekunden und können absichtlich oder unbewusst auftreten.

Man unterscheidet ungesprochene, stille Pausen und Füllpausen. Füllpausen umfassen artikulierte Fülllaute wie äh oder hm, die den Fortgang der Rede andeuten. Kurze Pausen dienen oft der Planung oder Atmung, längere Pausen markieren häufig Satz- oder Diskursstrukturen oder dienen dem Wechsel der Sprecherrolle.

Funktionen der Sprechpausen sind vielfältig: Sie strukturieren den Diskurs, kennzeichnen Grenzlinien zwischen Teilsätzen, geben Hörerinnen Zeit zur Verarbeitung, unterstützen die Koordination im Dialog und können Aufmerksamkeit oder Betonung steuern. In Rhetorik und Schauspiel können Pausen die Wirkung eines Satzes verstärken; im Sprachenlernen helfen sie beim Üben von Intonation und Verstehen von Diskursabläufen.

Messung und Analyse: In der Linguistik werden Pausen oft als Distanz gemessen und in Transkriptionen mit Pausenzeichen markiert. Die Pausenlänge variiert je Sprache, Stil und Kontext: Informelle Rede weist tendenziell kürzere Pausen auf, formelle Situationen längere. Sprecherinnen können Pausen nutzen, um Verständlichkeit zu erhöhen, kognitive Belastung zu reduzieren oder rhetorische Effekte zu erzielen.

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