Home

Sprecherzustands

Sprecherzustands bezeichnet in der Sprachwissenschaft den internen Zustand des Sprechers zum Zeitpunkt der Äußerung, der sich aus affektiven, kognitiven und situativen Komponenten zusammensetzt, wie Gefühlslage, Aufmerksamkeits- und Gedächtniszustand, Absicht, Meinungen zu Hörer und Thema sowie dem vorhandenen Wissen. Der Begriff dient dazu, pragmatische Bedeutungen von Äußerungen zu erklären, die über die wörtliche Proposition hinausgehen.

Sprecherzustand beeinflusst die Wahl der Ausdrucksweise, der Modalität, der Epistemik und der Diskursorganisation. Er zeigt sich

In der Forschung werden Sprecherzustände oft anhand von Diskursmerkmalen analysiert, beispielsweise Stance-Marker, Modalverben, Evaluationen oder Kontextbezug.

in
Form
von
Epistemik
(Wie
sicher
ist
der
Sprecher?),
Evidentialität
(Herkunft
des
Wissens),
Attitüde
(positive/negative
Haltung),
Höflichkeit
und
Facework.
Im
Dialog
können
Sprecherzustände
Stufenwechsel
bewirken,
z.
B.
durch
Hedging
wie
„vielleicht“,
„möglicherweise“,
oder
durch
klare
Behauptungen
wie
„ich
bin
sicher,
dass…“.
Sie
spiegeln
sich
auch
in
Prosodie,
Lautstärke,
Pausen
und
Satzstruktur
wider.
Untersuchungen
nutzen
Korpora,
experimentelle
Aufgaben
oder
qualitative
Diskursanalyse,
um
Zusammenhänge
zwischen
Innenzustand
und
Sprachverhalten
zu
identifizieren.
Kritisch
ist
zu
beachten,
dass
der
Sprecherzustand
subjektiv
ist
und
zwischen
individuellen
Unterschieden
sowie
kulturell
normierten
Ausdrucksformen
variiert.
Verwandte
Konzepte
sind
Sprechakt,
Modalität,
Evidentialität
und
Stance-Theorie.
Siehe
auch
Diskursanalyse.