Spitzenwellenhöhe

Spitzenwellenhöhe bezeichnet die größte in einem festgelegten Beobachtungszeitraum beobachtete Wellenhöhe. Wellenhöhe ist die vertikale Distanz zwischen Crest und benachbartem Tal und wird relativ zum mittleren Wasserstand angegeben. Die Spitzenwellenhöhe fokussiert sich auf das extremste Einzelereignis innerhalb des Intervalls und dient als Maß extremer Wellenauslenkungen in der Praxis.

Messung erfolgt aus Zeitreihen der Oberflächenhöhe, gewonnen durch Bojen, Offshore-Strukturen, Schiffe oder Radar-/Satellitenmessungen. In der Regel wird das Maximum der Wellenhöhen innerhalb eines festgelegten Fensters (z. B. 3–60 Minuten) als Spitzenwellenhöhe berichtet. Die Werte hängen von Abtastrate, Fensterlänge, Filterung und Datenqualität ab; kurze Fenster erfassen eher Extreme, längere Fenster liefern stabilere Werte.

Spitzenwellenhöhe ist eine Extremgröße, die sich von der signifikanten Wellenhöhe (Hs) unterscheidet, die statistisch als der Mittelwert der höchsten drei Wellen in einem Fenster definiert ist. Spitzenwellenhöhe kann deutlich über Hs liegen, insbesondere bei Wellenbildung oder Gruppenphänomenen. Für Vorhersagen und Design werden oft Extreme-Value-Ansätze genutzt, um maximale Werte abzuschätzen.

Anwendung finden Spitzenwellenhöhe und zugehörige Extremwerte in der maritimen Sicherheit, beim Bau und Betrieb von Offshore-Anlagen sowie in Küstenschutzplanungen. Sie ergänzt Hs und ermöglicht robustere Dimensionierung gegenüber seltenen, extremen Ereignissen.