SolventEffekte
SolventEffekte bezeichnen die Einflussnahme eines Lösungsmittels auf das Verhalten eines gelösten Stoffes. Sie umfassen Änderungen von Reaktionsgeschwindigkeiten, Gleichgewichtslagen und spektroskopischen Eigenschaften sowie die Stabilisierung oder Destabilisierung von Zwischen- und Endprodukten. SolventEffekte entstehen durch spezifische Wechselwirkungen wie Wasserstoffbrückenbindung, Ionenbindung und Koordinationswechselwirkungen sowie durch allgemeine Solvatationseffekte, die durch Eigenschaften wie Polarität, Dielektrizitätskonstante und Heterogenität des Lösungsmittels bestimmt werden.
Man unterscheidet oft zwischen spezifischen und nicht spezifischen SolventEffekten. Spezifische Effekte beruhen auf starken, kurzen Wechselwirkungen
In der Reaktionskinetik beeinflussen SolventEffekte Aktivierungsbarrieren und Zwischenstufen: polar protische Lösungsmittel beschleunigen oft Sn1-Reaktionen durch Stabilisierung
Die Quantifizierung erfolgt über Modelle wie lineare Freisetzungsbeziehungen (LSER), Reichardt’s ET(30) und Kamlet–Taft-Parameter (alpha, beta, pi*),