Sitzenaufstehen

Sitzenaufstehen bezeichnet eine grundlegende Mobilitätsaufgabe, bei der eine Person aus einer sitzenden Position in eine aufrechte Stellung wechselt. Die Bewegung ist zentral für viele alltägliche Aktivitäten wie An- und Auskleiden, Gehen und Treppensteigen und wird häufig als Maß für funktionelle Mobilität herangezogen.

In der Medizin und Rehabilitation dient Sitzenaufstehen sowohl als selbstständige Alltagskompetenz als auch als Bestandteil von Tests zur Beurteilung der unteren Extremitätenkraft, des Gleichgewichts und der Mobilität. Ein verbreitetes Instrument ist der Five Times Sit-to-Stand Test (5xSTS), bei dem die Zeit gemessen wird, die nötig ist, um fünf Wiederholungen aus dem Sitzen heraus durchzuführen.

Durchführung und Variation: Die Übung beginnt in einer aufrechten Sitzposition, die Füße stehen flach auf dem Boden, etwa hüftbreit. Rücken bleibt möglichst gerade. Die Arme können an den Oberschenkeln abgestützt oder vor der Brust gekreuzt werden; alternativ helfen sie beim Antrieb. Aus dem Sitzen heraus drücken die Beine den Körper nach oben, die Hüften wandern nach vorne, und die Knie werden vollständig durchgestreckt, um in die Standposition zu gelangen. Beim kontrollierten Absetzen wird das Körpergewicht wieder nach hinten verlagert, die Hüften setzen zuerst auf, gefolgt von den Knien. Die Schwierigkeit lässt sich durch Stuhlhöhe, Armunterstützung, einbeiniges Üben oder zusätzliches Gewicht steuern.

Sitzenaufstehen ist besonders relevant für ältere Menschen, Patientinnen und Patienten mit Muskelschwäche, Arthrose oder Gleichgewichtsstörungen, da die Fähigkeit, aufzustehen, eng mit der Unabhängigkeit im Alltag verbunden ist. Sicherheitsempfehlungen umfassen eine stabile Sitzgelegenheit, langsames Tempo und gegebenenfalls Unterstützung durch eine Begleitperson oder Griffe.