Signaturanalyse

Signaturanalyse bezeichnet die systematische Untersuchung von Unterschriften zur Bewertung von Echtheit, Authentizität und Urheberschaft. Sie spielt eine zentrale Rolle in der forensischen Schriftgutuntersuchung, bei der Prüfung von Bank- und Rechtsdokumenten sowie in der Biometrie der Handschrift. Die Analyse umfasst statische Signaturen, die als Bilder vorliegen, und dynamische Signaturen, die bei der Eingabe mit digitalen Stift- oder Tablet-Systemen erfasst werden.

Bei statischen Signaturen werden visuelle Merkmale wie Linienführung, Übergänge, Neigung, Druckspitzen und Zeichenabstände bewertet. Dynamische Signaturen liefern zeitliche Merkmale wie Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit, Stift-Lift-Phasen und Druckverlauf, die die Authentizität unterstützen. Die Signaturanalyse verwendet sowohl qualitative Einschätzungen durch Experten als auch quantitative Messungen, graphometrische Merkmale und statistische oder maschinelle Lernverfahren zur Verifikation oder Identifikation des Autors.

Anwendungsfelder sind forensische Gutachten, präventiver Identitätsschutz, Kredit- und Vertragsprüfungen sowie Systeme zur elektronischen Signaturprüfung. In der Praxis werden Signaturen oft mit anderen Beweismitteln kombiniert, um Risiken von Fälschung oder Missbrauch zu reduzieren.

Herausforderungen ergeben sich aus der natürlichen Variabilität von Signaturen, Übung und Stress, kulturellen Unterschieden und der Möglichkeit hochqualifizierter Fälschungen. Die Signaturanalyse hat historische Wurzeln in der Schriftgutkunde und entwickelte sich mit der Einführung computergestützter Auswertung weiter, wodurch quantitative Auswertungen und automatisierte Verifikationssysteme möglich wurden.

Siehe auch: Forensische Schriftgutuntersuchung, Biometrische Signatur, Digitale Signatur, E-Signatur.

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