Sicherheitsverankerung

Sicherheitsverankerung bezeichnet in der Absturzsicherung eine Befestigungspunkte am Bauwerk oder an einer Struktur, an dem ein persönliches Schutzausrüstungsgerät wie Anschlagpunkte, Seil- oder Gurtstrukturen verankert wird, um Abstürze zu verhindern oder zu stoppen. Sie bildet eine zentrale Komponente von Arbeits- und Personenschutzsystemen in Höhen- und Absturzbereichen.

Ankerpunkte können fest in Tragkonstruktionen integriert, als Fassaden- oder Dachverankerungen installiert, oder als temporäre, tragbare Vorrichtungen eingerichtet sein. Typische Materialien sind Stahl, Edelstahl oder Aluminium, oft mit Oberflächenbeschichtung gegen Korrosion. Die Bauformen reichen von festen, dauerhaft nutzbaren Ankerpunktgruppen bis zu individuellen Ankerpunkten für konkrete Arbeitsabläufe.

Wichtige Anforderungen betreffen Tragfähigkeit und Verformbarkeit, dynamische Belastungen bei Stürzen, Redundanz und Abmessungen, die eine sichere Verbindung zu PSA-Systemen wie Klettergurten, Falldämpfern und Verbindungsmitteln ermöglichen. Ankerpunkte müssen kompatibel mit den verwendeten Verbindungsmitteln sein und entsprechend der jeweiligen Normen und Praxisrichtlinien dimensioniert und installiert werden.

Installation und Betrieb erfordern qualifiziertes Personal. Die Unterlage, Befestigungsmaterial, Montagesysteme und Umgebungsbedingungen müssen geprüft werden. Nach der Montage sind regelmäßige Inspektionen (z. B. Sichtprüfung vor Benutzung und periodische Überprüfungen durch Fachpersonal) sowie gegebenenfalls Belastungstests durchzuführen. Beschädigte oder korrodierte Ankerpunkte sind zu ersetzen. In der Praxis orientieren sich Sicherheitsverankerungen an nationalen und europäischen Normen und Richtlinien, insbesondere EN 795 für Absturzverankerungen, sowie an branchenspezifischen Vorschriften und dem jeweiligen DGUV-Regelwerk.

Anwendungsbereiche umfassen Bauwesen, Fassaden- und Dacharbeiten, Windenergie, Umwelt- und Infrastrukturprojekte sowie sonstige Arbeiten in Absturzgefährdungszonen.