Sicherheitsradius

Sicherheitsradius bezeichnet in der Technischen Sicherheit den Umkreis um eine potenziell gefährliche Quelle, in dem besondere Schutzmaßnahmen erforderlich sind, um Menschen vor Verletzungen oder Gesundheitsschäden zu schützen. Der Radius dient der Festlegung von Schutzgrenzen, Sperrzonen, Barrieren und Warnmaßnahmen und basiert auf einer Gefährdungsbeurteilung. Er ergibt sich aus der zu erwartenden Energie oder dem Gefährdungspotenzial der Quelle (z. B. Maschinenkomponenten, Hochdrucksysteme, Laser, Strahlung, heiße Oberflächen, rotierende Teile) und aus den nach dem Stand der Technik angemessenen Sicherheitsmaßnahmen.

In der Praxis kann der Sicherheitsradius fest vorgegeben oder dynamisch sein: Je nach Betriebszustand, Ausrüstung oder Sicherheitsmaßnahmen kann der Schutzbereich variieren. Typische Maßnahmen umfassen physische Absperrungen, sichere Zugangsregelungen, Interlock-Systeme, Gehäuse, Abschirmungen und Kennzeichnungen. Der Begriff wird in vielen Bereichen eingesetzt, darunter Maschinenbau, Lasertechnik, Arbeitssicherheit, Strahlenschutz und Explosionsschutz.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Sicherheitsradius kontextabhängig ist und nicht universell normiert wird. Er wird durch Gefährdungsbeurteilungen und einschlägige Normen festgelegt, etwa zur Ermittlung von Abständen zu gefährlichen Teilen, zur Gestaltung von Schutzbereichen oder zu den erforderlichen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. In bestimmten Bereichen werden zusätzlich spezifische Begriffe wie Sicherheitsabstand oder NOHD (bei Laserstrahlung) verwendet.

Zusammengefasst dient der Sicherheitsradius dazu, einen realistischen Schutzbereich um eine Gefahrenquelle zu definieren, innerhalb dessen besondere Schutz- und Kontrollmaßnahmen gelten.