SertoliZellen

Sertoli-Zellen sind spezialisierte somatische Zellen der Samenkanälchen im Hoden. Sie liegen an der Basalmembran der Tubuli seminiferi und ziehen sich durch das Epithel bis zum Lumen der Kanälchen. Durch Tight-Junctions untereinander bilden sie die Blut-Hoden-Schranke, die Immunreaktionen gegen körperfremde Keimzellen begrenzt.

Funktionell unterstützen Sertoli-Zellen die Spermatogenese, ernähren und schützen die entwickelnden Keimzellen und regeln deren Reifung. Sie phagozytieren Zytoplasmaspuren von Spermatiden und räumen Überreste auf. Zudem schaffen sie ein spezielles Milieu durch sekretorische Faktoren und liefern lokale Signale, die für die Entwicklung der Keimzellen notwendig sind.

Zu den chemischen Substanzen, die von Sertoli-Zellen gebildet werden, gehören das Androgen-bindende Protein (ABP), das Testosteron im Tubuluslumen konzentriert und so die Spermatogenese unterstützt. Sie produzieren auch Inhibin B, das die FSH-Ausschüttung negativ reguliert. In der Entwicklung spielen Anti-Müller-Hormon (AMH) und dessen Regulierung eine Schlüsselrolle bei der Regression der Müller-Gänge. Sertoli-Zellen weisen Rezeptoren für FSH und Androgene auf, wodurch sie indirekt durch FSH und Testosteron gesteuerte Parameter der Spermatogenese beeinflussen.

Entwicklung und Erkrankungen: Sertoli-Zellen stammen aus während der Gonadenentwicklung entstehenden Zellvorläufern und sind essenziell für die Testisfunktion. Funktionsstörungen können zu Unfruchtbarkeit führen; Inhibin B oder AMH dienen als Marker für Sertoli-Zell-Funktion. Seltene Sertoli-Zell-Tumoren können das Hodengewebe betreffen.