Segelplan

Segelplan bezeichnet in der Schifffahrt und im Segelsport die systematische Planung und Darstellung der Segel eines Bootes oder Schiffes. Er dient der Optimierung von Vortrieb, Manövrierfähigkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit, indem er festlegt, welche Segel unter bestimmten Wind- und Witterungsbedingungen gesetzt werden und wie sie getrimmt oder gewechselt werden.

Ein Segelplan berücksichtigt das Rig (Rigg) – die Art des Mastes und der Segelanordnung – sowie die Segelliste, das heißt, welche Segel verfügbar sind, deren Flächen, Bauart und Reffpunkte. Typische Segel in einem Plan sind Großsegel, Vorsegel (Jib, Genoa), ggf. Stagsegel, Sturmfock, sowie Spinnaker oder Gennaker. Dazu gehören Informationen zu Segellast, maximaler Fläche, Reffpunkten, Schotenführung und Leinenwegen. Zusätzlich können der Segelbestand, empfohlene Konfigurationen für bestimmte Windstärken und Hinweise zu Törnbestimmungen enthalten sein.

Arten: statischer Segelplan (festgelegt für einen bestimmten Bootstyp oder Törn) und dynamischer Segelplan (angepasst an aktuelle Windverhältnisse, oft unterstützt durch Navigations- oder Elektronik-Tools). In der Praxis verwenden Segler häufig standardisierte Konfigurationen, zum Beispiel Großsegel mit Fock bei leichten Winden; Reff-Fock oder Reff-Großsegel bei Böen; Sturmfock oder Spinnaker/Gennaker unter passenden Bedingungen.

Historisch spielte der Segelplan eine zentrale Rolle in der Segelschifffahrt und Nautik: Kapitäne legten Pläne fest, wie viele Segel gesetzt werden und wie sie gewechselt wurden, um Geschwindigkeit und Kurs zu halten. Mit modernen Booten werden Segelpläne oft von Herstellern, Segelmachern oder Wettkampfcrews erstellt und dienen als Referenz für Wartung, Reparatur und Optimierung. Ein gut geplanter Segelplan trägt dazu bei, das Boot unter allen Bedingungen effizient zu trimmen und Sicherheitsreserven zu berücksichtigen.