Schienenpersonennahverkehr

Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bezeichnet den Teil des öffentlichen Schienenverkehrs, der dem Personenverkehr auf regionaler und lokaler Ebene dient. Typische SPNV-Leistungen sind S-Bahnen, Regionalbahnen (RB) und Regionalexpresszüge (RE). Ziel ist es, dicht getaktete Verbindungen zwischen Städten, Stadtteilen und Orten im Umland bereitzustellen. Fernverkehr und Güterverkehr gehören nicht zum SPNV.

Organisation und Finanzierung: In Deutschland wird der SPNV durch Länder und Verkehrsverbünde koordiniert. Die Infrastruktur wird überwiegend von Netzbetreibern bereitgestellt (z. B. DB Netz). Der Betrieb obliegt in der Regel regionalen Eisenbahnverkehrsunternehmen (z. B. DB Regio oder private Betreiber), die teilweise per Ausschreibung vergeben wird. Tarife und Fahrkarten sind in Verkehrsverbünden (Verbundtarife) integriert, damit eine einheitliche Nutzung verschiedener Verkehrsmittel möglich ist.

Merkmale: SPNV-Netze zeichnen sich durch regelmäßige Takta, hohe Auslastung in Pendlerverkehr, oft elektrische Traktion und verlässliche Verbindungen aus. Die Netzplanung strebt Elektrifizierung, barrierefreie Haltestellen und moderne Fahrzeuge an. Die S-Bahn-Systeme gelten als Kernbestandteile des SPNV in großen Ballungsräumen; regional verankerte Linien ergänzen das Netz auch in ländlichen Regionen.

Entwicklung: Politische Ziele umfassen bessere Anbindung, Klimaschutz, Verkehrsbindung von Regionen und Förderung des öffentlichen Verkehrs. Herausforderungen sind Finanzierung, Kapazität, Infrastrukturzustand und Koordination zwischen Bund, Ländern, Kommunen sowie Verkehrsunternehmen. Technik- und Betriebsmodernisierung setzt auf Digitalisierung, leichtere Fahrgastinformation und effizientere Fahrpläne.