Schichtungstextur

Schichtungstextur bezeichnet in der Geologie und der Materialienkunde eine bevorzugte Orientierung oder Anordnung von Schichten, Lamellen oder Mineralphasen, die dem Gefüge eine erkennbare Schichtstruktur verleiht. Sie kann mikroskopisch bis makroskopisch sichtbar sein und führt zu anisotropen Eigenschaften des Materials.

Entstehung und Ursachen variieren je nach Kontext. In sedimentären Gesteinen entsteht sie durch abgelagerte Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung oder Korngröße, wodurch sich Bedding- oder Laminationsstrukturen ausbilden. In metamorphem geprägten Gesteinen resultiert Schichtungstextur aus Foliation, Bandbildung oder differentialmetamorphischen Prozessen, die eine gerichtete Orientierung der Mineralien erzeugen. In der Materialienkunde entstehen laminierte Strukturen durch Herstellungsverfahren wie Walzen, Schichtabtragung oder mehrschichtige Abscheidung in Metallen, Keramiken oder Verbundwerkstoffen. Ziel ist oft eine gesteuerte Textur, die bestimmte mechanische oder funktionale Eigenschaften hervorhebt.

Die Schichtungstextur wird durch verschiedene Methoden untersucht und bestätigt, unter anderem durch Dünnschnitt- und Polarsichtmikroskopie, Elektronenrückstreumikroskopie (EBSD) bzw. Texturanalysen mit Röntgenstrahlen. Die Orientierung der Schichten beeinflusst wesentliche Eigenschaften des Materials, einschließlich Festigkeit, Dehnungsverhalten, Durchlässigkeit, Wärme- oder Elektrizitätsleitfähigkeit sowie Pfad der Diffusion und der Bruchmechanik.

Typische Beispiele reichen von geschichteten Sedimentgesteinen über metamorphe Geformungen mit Foliation bis hin zu laminierten Verbundwerkstoffen. Der Begriff ist eng verbunden mit verwandten texturalen Beschreibungen wie Bedding, Foliation oder Laminations.