Schalthandlungen

Schalthandlungen bezeichnet in der Elektrotechnik die Aktionen eines Schalters oder eines Schaltorgans, durch die der elektrischen Verbindungsaustausch verändert wird: Ein Stromkreis wird geöffnet, geschlossen oder neu verschaltet. Schalthandlungen sind zentrale Grundoperationen in Geräten wie Schaltern, Relais, Schützen, Leitungsschutzschaltern, Halbleiter-Schaltgeräten und automatisierten Steuersystemen.

Man unterscheidet mechanische Schalthandlungen, die durch physische Betätigung erfolgen, von elektrischen oder elektronischen Schalthandlungen, die durch magnetische, halbleiterbasierte oder digitale Steuerungen ausgelöst werden. Typische Operationen sind Öffnen und Schließen; außerdem existieren Wechselverhaltensformen wie Wechselschalten. In vielen Systemen werden Kontakte auch in bestimmten Abfolgen angeordnet (Make-before-Break oder Break-before-Make), um Störungen oder Lichtbogen zu vermeiden.

Wichtige Einflussgrößen sind der Kontaktzustand, der Kontaktabstand, der Lichtbogen, der Verschleiß der Kontakte sowie das Verhalten bei Störungen. Schalthandlungen beeinflussen die Zuverlässigkeit von Schutz- und Automatisierungssystemen, erzeugen oder verhindern elektromagnetische Störungen und müssen sorgfältig zeitlich gesteuert werden (Arbeits- und Sperrzeiten, Entprellung bei mechanischen Schaltern).

Anwendungsgebiete reichen von der Energieverteilung über die Antriebstechnik bis zur Signal- und Messtechnik. Fachleute analysieren Schalthandlungen im Hinblick auf Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Netzstabilität. Die Terminologie ist in Fachwörterbüchern der IEC und DIN standardisiert.

Siehe auch: Schalter, Relais, Schütz, Leistungsschalter.