Sandaufspülungen

Sandaufspülungen sind Maßnahmen der Küstenbewirtschaftung, bei denen Sand an Strände, Dünen oder nahegelegene Küstenbereiche eingebracht wird, um erosionsbedingte Verluste auszugleichen, die Strandbreite zu erhalten und die Schutzfunktion gegen Hochwasser zu verbessern. Ziel ist die Wiederherstellung einer funktionsfähigen Küstenlandschaft, die Erholungsnutzung zu sichern und den Lebensraum von Arten zu unterstützen.

Der Ablauf umfasst die Beschaffung geeigneten Sands aus Offshore- oder Nearshore-Borungsverfahren, den Transport zum Zielgebiet und die platzscharfe Verbringung auf das Strand- oder Dünenprofil. Die Platzierung erfolgt je nach Standort mit Pump- oder Baggertechnik, oft über Pipelines direkt an die Küste oder über Transportbehälter auf Schiffe. Anpassungen am Profil, an Ganglinien und an Abmessungen des angrenzenden Küstenraums sind Teil der Planungsarbeiten. Renourishment-Maßnahmen können als punktuelle oder regelmäßige Langzeitprogramme angelegt sein.

Wesentliche Planungskriterien betreffen die Sedimentkompatibilität (Korngröße, Dichte, Feinstoffanteil), die gewünschte Dünn- oder Dickenschicht, die Balance im Sedimentbudget sowie Auswirkungen auf Geologie, Hydrodynamik und Ökosysteme. Umwelt- und soziale Aspekte, wie turbide Belästigungen, Auswirkungen auf Meeresbodenlebewesen und touristische Nutzung, werden in Umweltprüfungen bewertet.

Typischerweise sind Sandaufspülungen langfristige Maßnahmen mit Mehrjahres- oder Mehrfachzyklen; Wirksamkeit und Kosten hängen von Lokation, Gezeiten, Wellenrhythmik und Weiterentwicklung der Küstenlinie ab. Monitoring und Nachsorge sichern das Erreichen der Zielparameter.