Sammlungsbestände

Sammlungsbestände bezeichnet die Gesamtheit der Bestände einer Sammlung, insbesondere in Museen, Archiven, Bibliotheken und Forschungsinstitutionen. Der Begriff umfasst alle Objekte, die zur Sammlung gehören und kuratiert, gelagert und Forschungen sowie Ausstellungen zugänglich gemacht werden. Der Sammlungsbestand kann eine Vielzahl von Materialformen umfassen, darunter Gemälde, Skulpturen, Gegenstände der angewandten Kunst, archäologische Funde, ethnografische Objekte, Handschriften, Druckwerke, Fotografien, audiovisuelle Medien, Naturkundematerial sowie zugehörige archivische Dokumentation wie Kataloge, Inventare und Provenienzunterlagen. Er schließt sowohl Eigentumsobjekte der Institution als auch Objekte in Dauerleihgabe ein, sofern sie integraler Bestandteil der Sammlung sind.

Der Sammlungsbestand wird in einer Bestandsverwaltung erfasst und mit Inventarnummern versehen. Wesentliche Daten umfassen Titel, Urheber bzw. Hersteller, Datierung, Material/Technik, Maße, Provenienz, Erwerbsart, Rechtsstatus, Aufbewahrungsort und Zustand. Regelmäßige Inventuren und Zustandsprüfungen sichern die Genauigkeit. Richtlinien regeln An- und Aussonderung (Deaccession) sowie Konservierung; ethische Aspekte zur Provenienzforschung und Restitution gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Der Sammlungsbestand dient der kuratorischen Planung, der Forschung und der öffentlichen Vermittlung. Er bildet zudem die Grundlage für Rechenschaftspflichten, Jahresberichte und Förderanträge. Im Gegensatz zu zeitlich befristeten Leihgaben umfasst der Sammlungsbestand grundsätzlich Objekte, die der Institution dauerhaft gehören oder in ihrem Besitz bleiben. Digitalisierung und Online-Kataloge erhöhen den Zugang zum Sammlungsbestand über den physischen Bestand hinaus.