Sammelwirkung

Sammelwirkung bezeichnet das Phänomen, dass aus der Zusammenwirkung mehrerer Elemente ein Gesamt-Effekt entsteht, der sich von der bloßen Summe der Einzeleffekte unterscheiden kann. Der Begriff betont die Rolle der Aggregation und der Interaktionen zwischen Bausteinen, die zu additiven, synergistischen oder antagonistischen Ergebnissen führen können. Die Sammelwirkung wird in unterschiedlichen Fachgebieten verwendet, um zu beschreiben, wie mehrere Faktoren gemeinsam wirken.

In Umweltwissenschaften bezieht sich die Sammelwirkung häufig auf kumulative Auswirkungen mehrerer Schadstoffe, Stressfaktoren oder Belastungen auf Ökosysteme, die sich über Zeit und Raum hinweg addieren. In der Medizin und Pharmakologie spricht man von kumulativer oder kombinatorischer Wirkung, bei der mehrere Substanzen zusammenwirken und die Gesamteffektstärke beeinflussen kann; hier können Effekte additive oder synergistische Eigenschaften besitzen oder durch Gegenregulation abgeschwächt werden.

Zur Bewertung der Sammelwirkung werden Modelle und Methoden der Risikobewertung eingesetzt, darunter kumulative Risikoanalysen, Interaktionsmodelle und Meta-Analysen. Herausforderungen bestehen in der Identifikation von Interaktionen, der zeitlichen Abfolge der Effekte sowie in Unsicherheiten bei Messungen und Datenverfügbarkeit.

Anwendungsbereiche reichen von Umwelt- und Gesundheitspolitik bis hin zu Sozial- und Wirtschaftsforschung, wo Regulationsentscheidungen oder politische Maßnahmen oft auf der Abschätzung kumulativer Effekte beruhen. Verwandte Konzepte sind additive und synergistische Wirkungen, Interaktion sowie Aggregation von Effekten.