Rückrufdaten

Rückrufdaten bezeichnet Informationsbestände, die im Zusammenhang mit der Rücknahme von fehlerhaften oder potenziell gefährlichen Produkten erstellt werden. Sie umfassen typischerweise Produktbeschreibung, Hersteller oder Importeur, Modell- oder Typbezeichnung, Los- oder Seriennummer, betroffene Chargen, Menge der betroffenen Einheiten, geografische Reichweite, Grund des Rückrufs, Datum der Ankündigung, durchgeführte Abhilfemaßnahmen (z. B. Reparatur, Ersatz, Rückgabe), Status des Rückrufs sowie Hinweise für Verbraucher und Kontaktinformationen.

Zusätzliche Dokumentation kann Warnhinweise, Pressemeldungen, Referenznummern von Behörden und Verknüpfungen zu relevanten Vertriebs- oder Servicekanälen umfassen. Rückrufdaten werden sowohl von Herstellern und Händlern als auch von Aufsichtsbehörden gesammelt und gepflegt. Auf EU-Ebene erfolgen Veröffentlichungen oft über das RAPEX-System, ergänzt durch nationale Rückruffaktenbanken und Verbraucherwarnungen.

Zweck der Rückrufdaten ist die schnelle Identifikation betroffener Produkte, die Information von Verbrauchern und Handelspartnern sowie die Koordination von Abhilfemaßnahmen, um Risiken zu minimieren und die Produkticherheit zu verbessern. Sie dienen ferner Behörden der Risikobewertung, Trendanalyse und Compliance-Überwachung sowie der Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit.

Datenmanagement-Bestandteile sind Qualität und Aktualität der Angaben, Nachverfolgbarkeit von Chargen sowie der Schutz personenbezogener Daten. Bei der Veröffentlichung gilt es, sensible Kundendaten zu schützen und den Informationsgehalt für Verbraucher übersichtlich bereitzustellen.

Siehe auch: Produktsicherheit, Produkt-Rückruf, RAPEX, Risikomanagement.