Rückblende

Rückblende, im Englischen oft als Flashback bezeichnet, ist eine narrative Technik, bei der frühere Ereignisse in eine gegenwärtige Erzählung eingefügt werden. Sie dient dazu, Hintergrundwissen, Motive oder Kontext zu liefern, ohne die chronologische Abfolge der Handlung strikt beizubehalten. Durch eine Rückblende wird die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart deutlich.

Der Begriff setzt sich aus Rück- (zurück) und Blende (Bild- oder Filmschnitt) zusammen und ist in der deutschsprachigen Film- und Literaturtheorie verbreitet. Er grenzt sich von allgemeineren retrospektiven Einschüben ab, die auch in Form von Kommentaren oder Vorblicken auftreten können.

In Film, Fernsehen und anderen dramatischen Medien wird eine Rückblende häufig durch eine Erinnerungsszene, eine Traumsequenz oder eine direkte Darstellung vergangener Ereignisse umgesetzt. Typische Merkmale sind visuelle oder tonale Hinweise (z. B. Farbstimmung, Lichtveränderungen, Voice-over) sowie Übergänge wie Ab- oder Einblenden, Dissolve oder plötzliche Schnitte.

Auch in der Literatur kommt die Rückblende als erzählerische Digression vor, die früher Erzähltenswerte wiederaufnimmt. Sie ermöglicht es, Charaktere zu entwickeln, Konflikte zu enthüllen oder Handlungsverläufe zu motivieren, und kann linear oder nicht linear in das Hauptwerk eingebettet sein.

Sie unterscheidet sich von der Vorausdeutung, die zukünftige Ereignisse ankündigt, und kann je nach Kontext synonym mit einer Rückschau verwendet werden. In vielen Fällen dient die Rückblende dazu, den Blick auf das Motiv, die Triebkräfte der Figuren oder zentrale Wendepunkte zu schärfen.