Rollerketten

Rollerketten sind eine Bauform von Antriebsketten, die zur Übertragung von Drehmoment und Bewegung zwischen Zahnstangen oder Zahnrädern verwendet werden. Sie finden sich in vielen Maschinen, Förderanlagen, Fahrzeugen und Werkzeugen und zeichnen sich durch hohe Belastbarkeit, gute Selbstführung und vergleichsweise geringe Reibung aus.

Aufbau und Funktionsprinzip: Eine Rollerkettenkette besteht aus Innen- und Außengliedern, Pins, Bolzen, Buchsen (in herkömmlichen Ausführungen) und Rollern. Die Innenglieder bilden eine Kette, die durch die Bolzen verbunden ist. Zwischen den Innen- und Außenplatten sitzen die Rollen; diese rollen auf den Zahnkränzen und ermöglichen eine glatte Kraftübertragung. Es gibt verschiedene Bauformen, darunter bushing-type Ketten mit separaten Buchsen und bushingless Varianten, bei denen die Belastung direkter über die Innen- und Außenplatten läuft.

Größen, Standards und Varianten: Rollerketten sind in zahlreichen Größen erhältlich. Sie unterscheiden sich vor allem durch den Pitch (Abstand der Pins) sowie Breite der Glieder. International werden Inch-Serie (ANSI/ASME) und metrische Serien (DIN/ISO) genutzt. Je nach Anwendung gibt es Standard-, Heavy-Duty- oder Spezialketten mit größeren Tragzahlen oder reduzierter Reibung.

Materialien und Schmierung: Typisch verwendete Werkstoffe sind legierte Stähle, oft wärmebehandelt. Oberflächenbeschichtungen wie Verzinkung oder Nickelaufträge erhöhen Korrosionsbeständigkeit. Für die Schmierung kommen Öl- oder Fettlaufschmierung zum Einsatz, je nach Einsatzumgebung und Wartungsintervall.

Anwendung und Wartung: Rollerketten dienen in Antriebssystemen von Maschinen, Förderanlagen, Nutzfahrzeugen, Landwirtschaft, Fahrrädern und Motorrädern. Wartung umfasst regelmäßige Reinigung, Schmierung, richtige Spannungen und Kontrolle von Verschleiß, Gliedern und Zahnrädern. Austausch erfolgt bei deutlichem Verschleiß oder beschädigten Gliedern, um Leistungsfähigkeit und Sicherheit zu gewährleisten.

Geschichte: Rollerketten haben sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert als Standardbauteil für mechanische Antriebe etabliert und werden bis heute breit eingesetzt.