Retentionsfläche

Retentionsfläche bezeichnet in der Hydrologie und im Wasserbau eine Fläche, die Wasser während eines Regen- oder Hochwasserereignisses zeitweise zurückhalten kann, um Abfluss und Hochwasserpeaks zu mindern. Die Fläche ist kein festes Bauwerk, sondern eine zone oder Fläche im Gelände, die Wasser speichern oder versickern lassen kann. Sie kann natürliche Geländemerkmale, Grünflächen oder künstliche Flächen wie Mulden, Parkflächen oder andere open spaces umfassen, die Wasser aufnehmen.

Das Retentionsprinzip wird oft mit dem Retentionsvolumen verknüpft, das die kapazitive Speicherkapazität der Fläche beschreibt. In Planungen wird die Retentionsfläche zusammen mit hydrologischen Modellen genutzt, um Abflussverläufe zu glätten, Versickerung zu fördern und zeitliche Verzögerungen im Abfluss zu erreichen. Das Volumen ergibt sich aus der speicherfähigen Tiefe multipliziert mit der betroffenen Fläche oder aus komplexeren Modellierungen.

Typische Anwendungen finden sich sowohl in natürlichen als auch in urbanen Umgebungen. Natürliche Retentionsflächen umfassen Überschwemmungsgebiete, Feuchtgebiete oder natürliche Senken, während künstliche Anlagen wie Rückhaltebecken, versickerungsfähige Beläge, Bio-Retention, begrünte Fassaden und Regenwasserrückhaltung zur Anwendung kommen. In der Stadtplanung dienen Retentionsflächen der Hochwasservorsorge, dem Abflussmanagement und der Durchlüftung von urbanen Räumen, wobei sie bei Trockenperioden auch als reguläre Nutzflächen dienen können.

Sie stehen in Zusammenhang mit Begriffen wie Rückhaltefläche, Rückhaltevolumen, Überschwemmungsgebieten und Entwässerungsplanung und sind ein zentrales Element moderner Wasserbau- und Flutmanagementstrategien.