Reflexionsqualität

Reflexionsqualität bezeichnet in Technik und Wissenschaft die Güte der Reflexion eines Wellenfeldes an einer Oberfläche. Sie beschreibt, wie gut die reflektierte Strahlung im Hinblick auf Intensität, Phasenbeziehung, Richtung und spektrale Zusammensetzung dem einfallenden Signal entspricht. In der Praxis kennzeichnet eine hohe Reflexionsqualität meist eine dominante spekulare Reflexionskomponente, geringe Streuung und geringe Verzerrungen; eine geringe Reflexionsqualität geht oft mit diffuser Reflexion, stärkeren Verlusten durch Absorption und Phasenfehlern einher.

Im Optik- und Photonikbereich betrifft die Reflexionsqualität Spiegeloberflächen, Beschichtungen und optische Bauteile, während sie in der Akustik die Charakteristik von Echos an Oberflächen sowie die Reflexion von Schall in Räumen umfasst. In der Radar- und Sonartechnik beeinflusst die Reflexionsqualität die Objektenerkennung und die Genauigkeit von Sichtbarkeits- bzw. Entfernungsangaben.

Messung und Kennwerte orientieren sich an Größen wie dem Reflexionsgrad (R), der spektralen Reflexion, dem Verhältnis von spekularer zu diffuser Reflexion sowie an BRDF/BTDF-Modellen. Zur Charakterisierung von Oberflächenrauheit und Struktur werden oft Interferometrie, Profilmessung, Goniometer- oder Spektralphotomentrik eingesetzt.

Wichtige Einflussgrößen sind Wellenlänge relativ zur Oberflächenstruktur, Oberflächenrauheit, Beschichtungen, Absorption, Polarisierung, Einfallswinkel, Materialinhomogenität und Mehrfachreflexionen. Eine hohe Reflexionsqualität ist entscheidend für präzise optische Messungen, hochwertige Spiegel und effiziente Licht- oder Lasersysteme sowie für akustische Raumqualität und die Leistungsfähigkeit von Sensoren. Standards und Normen definieren oft zulässige Toleranzen von Oberflächenqualität und Reflexionsverhalten.