Referenzweiß

Referenzweiß bezeichnet in der Farbwissenschaft den standardisierten Weißpunkt, der als Bezugspunkt für Farbmessung, Farbwiedergabe und Farbmanagement dient. Er definiert die Farbe Weiß in einem bestimmten Farbraum durch charakteristische Chromatizitätswerte und eine zugehörige Lichtquelle. In der Praxis werden dafür standardisierte Beleuchtungen herangezogen, um eine konsistente Farbwiedergabe sicherzustellen.

Zu den am häufigsten verwendeten Referenzweißwerten gehören D65 und D50. D65 entspricht ungefähr Tageslicht mittlerer Farbtemperatur (ca. 6500 Kelvin) und wird in vielen Display- und Bildsystemen wie sRGB, Rec. 709 und Adobe RGB als Weißpunkt eingesetzt. D50 mit etwa 5000 Kelvin wird traditionell im Druckwesen genutzt und dient auch als Referenzweiß im ICC-Profile-Korpus Profile Connection Space. Die Wahl des Referenzweiß beeinflusst maßgeblich die Wahrnehmung von Farben, insbesondere beim Vergleichen von Geräten oder bei der Farbkorrektur.

Im Farbmanagement fungiert der Referenzweiß als Ursprung des Weißpunkts. Jedes Gerät besitzt meist seinen eigenen Weißpunkt, der durch Kalibrierung oder Profilierung an den standardisierten Referenzweiß angepasst wird. Weißabgleich, Gamma- und Farbkorrekturen beziehen sich darauf, Farbstiche zu neutralisieren oder Farbraumdarstellungen konsistent zu gestalten.

Standards beruhen auf den CIE-Empfehlungen zu Standardbeleuchtungen und deren Chromatizität. Die konkrete Wahl des Referenzweiß hängt von Anwendungsgebiet und System ab; dennoch erleichtert ein gemeinsamer Referenzweiß die Farbkonsistenz über verschiedene Geräte hinweg.