Radstand

Radstand, auch als wheelbase bezeichnet, ist der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Vorderachse und dem Mittelpunkt der Hinterachse eines Fahrzeugs. Er wird längs zur Fahrzeugachse gemessen und gehört zu den wichtigsten Geometriegrößen, die Fahrverhalten, Innenraumgestaltung und Fahrkomfort beeinflussen.

Zur Messung wird der Abstand zwischen den Achsmitten ermittelt. Der Radstand wird in Millimetern angegeben. In Pkw liegen typische Werte grob zwischen 2,2 und 3,0 Metern: kompakte Modelle um 2,3–2,6 m, Mittelklasse oft 2,7–2,9 m, größere Limousinen und SUVs häufig 2,9–3,2 m. Nutzfahrzeuge weisen teils deutlich längere Radstände auf. Der Radstand ist vom Spurmaß (Spurweite) getrennt und variiert je nach Fahrzeugkonzept.

Der Radstand beeinflusst Stabilität, Handling und Fahrkomfort. Ein längerer Radstand verbessert in der Regel die Geradeausstabilität, sorgt für eine ruhigere Federung und mehr Innenraum, kann jedoch die Wendigkeit und den engen Kurvenradius verschlechtern. Ein kurzer Radstand erhöht die Agilität und das Manövrieren auf engem Raum, geht aber oft zulasten der Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und des Fahrkomforts.

In der Praxis wählen Hersteller Radstandlängen entsprechend dem Einsatzprofil: kurze Radstände für sportliche Modelle und wendige Fahrzeuge, längere Radstände für Luxus, Komfort und großzügigen Innenraum. Das Verhältnis von Radstand, Spurweite und Fahrzeuggewicht spielt eine zentrale Rolle für Traktion, Fahrstabilität und Fahrverhalten.