Radaufhängungen

Radaufhängungen sind Systeme, die das Rad mit dem Fahrzeugrahmen verbinden und vertikale Bewegungen des Rades ermöglichen. Sie dämpfen Unebenheiten der Fahrbahn, sichern den Reifenkontakt und beeinflussen Federung, Lenkung und Stabilität. Ziel ist ein möglichst gleichförmiges Fahrverhalten und gute Bodenhaftung unter wechselnden Last-, Straßenzuständen und Geschwindigkeiten.

Zu den Kernkomponenten gehören Federelemente (Schraubenfedern, Federblätter oder Luftfederelemente), Stoßdämpfer zur Dämpfung von Schwingungen, und Verbindungslenker wie Querlenker oder Mehrlenker, die das Radgelenk führen. Typische Bauformen umfassen zusätzlich Stabilisatoren und Achsteile. Radaufhängungen können als unabhängige Aufhängung ausgelegt sein, bei der jedes Rad separat arbeitet, oder als starre Achse, bei der beide Räder einer Achse gemeinsam arbeiten.

Unabhängige Aufhängungen bieten in der Regel besseren Fahrkomfort und präziseres Handling, während starre Achsen robuster, wartungsärmer und kostengünstiger sind – insbesondere in Nutzfahrzeugen. Typische Front- oder Heckaufhängungen sind die MacPherson-Federbein-Konstruktion (einfach, verbreitet) und die Doppelquerlenker- bzw. Mehrlenker-Aufhängung (komplexer, bessere Geometrie). Moderne Systeme können zudem Luftfederungen oder adaptive, elektronisch geregelte Stoßdämpfer umfassen, die das Fahrverhalten je nach Modus oder Last anpassen.

Historisch entwickelten sich Radaufhängungen vom einfachen Blattfeder-System zu unabhängigen Aufhängungen im 20. Jahrhundert. Heute dominieren MacPherson- und Mehrlenker-Systeme in Pkw, während Nutzfahrzeuge häufiger starre Achsen verwenden.