Pyrolyseprodukte

Pyrolyseprodukte sind die Produkte der Pyrolyse, einer thermo-chemischen Zersetzung organischer Stoffe in Abwesenheit von Sauerstoff. Typische Temperaturbereiche liegen je nach Rohstoff und Ziel zwischen 350 und über 800 Grad Celsius. Durch das Fehlen von Sauerstoff entstehen feste, flüssige und gasförmige Produkte.

Die Hauptproduktkategorien sind Feststoffe (Biochar oder Holzkohle), flüssige Produkte (Pyrolyseöl, Bioöl oder Teer) und gasförmige Produkte (H2, CO, CO2 sowie leichte Kohlenwasserstoffe wie CH4, C2H4, C3H6). Die Zusammensetzung hängt vom Rohstoff (Biomasse, Kohle, Kunststoffabfälle) und von den Reaktionsbedingungen ab, insbesondere Heizrate und Verweilzeit. Langsame Pyrolyse liefert meist mehr Feststoffe, schnelle Pyrolyse mehr flüssige Produkte, sehr schnelle Pyrolyse hohen Gasanteil.

Anwendungen umfassen Energieerzeugung, chemische Grundstoffe und Bodenverbesserung (Biochar). Bioöl kann als Brennstoff oder Vorstufe chemischer Prozesse genutzt werden; Gase dienen als Brenn- oder Synthesegase. Pyrolyse wird auch in der Abfallbehandlung eingesetzt, etwa zur Gewinnung Öl aus Kunststoffabfällen.

Umwelt- und Sicherheitsaspekte: Pyrolyse setzt potenziell toxische oder aromatische Verbindungen frei; daher sind Abgasreinigung und Gasreinigung nötig. Die Produktmischung wird analytisch mit Methoden wie GC-MS, GC-FID und Thermogravimetrie (TGA) untersucht; Py-GC/MS ist eine weitere häufige Methode zur Charakterisierung von Kleinstmengen in Proben.