Prüfungsrecht

Prüfungsrecht bezeichnet den rechtlichen Rahmen, der Prüfungen an Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen regelt. Es legt fest, wer prüfungspflichtig ist, welche Formen von Leistungsnachweisen anerkannt werden und wie Bewertungen erfolgen. Ziel ist Transparenz, Vergleichbarkeit und faire Beurteilung der Leistungen der Studierenden.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Prüfungsrecht überwiegend durch landes- bzw. kantonale oder universitäre Rechtsgrundlagen bestimmt. Typische Bausteine sind die Prüfungsordnung (PO) eines Studiengangs, die Regelungen zu Zulassung, Formen der Prüfungen (Schriftliche, Mündliche, Hausarbeiten, Projekte), Bewertung und Erbringung von Kreditpunkten sowie Fristen und Rücktrittsmöglichkeiten. Zusätzlich existieren Prüfungsämter oder -ausschüsse, die Prüfungen organisieren und verwalten.

Wesentliche Rechtsarten betreffen Prüfungsformen, Nachweise, Versäumnisse, Wiederholungen, Bewertung, Noten und die Ausstellung von Leistungsnachweisen wie Zeugnisse und Zwischen- bzw. Abschlussprüfungen. Studierende haben Rechte, z. B. Einsicht in gestellte Aufgaben, Einsicht in benotete Arbeiten, Rechtsmittel gegen Entscheidungen (Widerspruch, Klage in bestimmten Fällen) sowie Nachteilsausgleiche oder Härtefallregelungen.

Typische Konfliktfelder sind Täuschung oder Betrug, Prüfungsunfähigkeit, unzureichende Form- oder Fristeneinhaltung sowie Unklarheiten in der Gewichtung von Bausteinen. Prüfungsrecht wird regelmäßig durch weitere Regelungen zu Datenschutz, Gleichbehandlung und Barrierefreiheit ergänzt.