Prüfspezifikationen

Prüfspezifikation ist ein Dokument im Bereich Qualitätssicherung und Entwicklung, das die Ziele, Akzeptanzkriterien und Vorgehensweisen festlegt, mit denen ein Produkt, System oder Bestandteil überprüft wird, ob es den festgelegten Anforderungen entspricht. Sie übersetzt Anforderungen in überprüfbare Elemente und dient als verbindliche Grundlage für Tests, Abnahmen und Audits.

Typische Inhalte einer Prüfspezifikation sind der Geltungsbereich und Referenzen, das zu prüfende Gegenstandsteil (Testobjekt) sowie dessen Umfeld, die Prüfziele, die zu verwendenden Prüfarten (Funktions-, Leistungs-, Sicherheits-, Zuverlässigkeitsprüfungen usw.), die Prüfmethoden und -verfahren, die erforderliche Prüfumgebung und -geräte, die Reihenfolge der Prüfhandlungen, sowie Pass-/Fail-Kriterien und Abnahmekriterien. Weiterhin wird oft die Testdatenverwaltung, die Verantwortlichkeiten, der Zeitplan und die Dokumentationsanforderungen festgelegt. Eine Prüfspezifikation enthält außerdem eine Rückverfolgbarkeitsmatrix, die die Verbindung zwischen Anforderungen, Prüfschritten und Ergebnissen sicherstellt.

In der Praxis dient die Prüfspezifikation der Planung, Standardisierung und Nachprüfbarkeit von Tests. Sie wird aus den Anforderungen abgeleitet, bildet die Grundlage für den Prüfplan und die Erstellung von Testfällen und unterstützt die Abnahme durch Kunden oder Behörden. Häufig kommt sie in regulierten Branchen wie Automotive, Medizintechnik oder Elektronik zum Einsatz, kann aber branchenübergreifend Anwendung finden.