Proteinverlust

Proteinverlust bezeichnet den unerwünschten Verlust von Proteinen aus dem Körper. Er kann zu Hypoproteinämie führen und Gewebefluidität, Immunfunktion und den Transport von Substanzen beeinträchtigen. Ursachen liegen häufig im Blutkreislauf, im Verdauungstrakt oder bei externen Verlusten durch Wunden oder Drainagen; auch systemische Erkrankungen tragen dazu bei.

Zu den häufigsten Ursachen zählen proteinurie durch Nierenerkrankungen (zum Beispiel nephrotische Syndrom oder glomeruläre Erkrankungen), proteinlose Enteropathie im Magen-Darm-Trakt sowie erhebliche externe Verluste durch Wundsekret oder Drainagen. Lebererkrankungen können die Proteinsynthese senken, während schwere Verbrennungen oder Traumata den Proteinverlust erhöhen. In manchen Fällen liegt der Verlust im Verhältnis zur Aufnahme oder ankombinierten Faktoren wie malabsorptiven Störungen.

Diagnostik: Verdacht besteht bei erneuter oder anhaltender Hypoproteinämie. Wichtige Laborwerte sind Serumalbumin, Gesamtprotein, Elektrolyte sowie Leber- und Nierenwerte. Verluste werden oft durch Urinuntersuchungen erfasst (Urinprotein, Albumin-Kreatinin-Verhältnis; ggf. 24-Stunden-Proteinurie). Bei Verdacht auf proteinlose Enteropathie können Stuhl-Alpha-1-Antitrypsin-Test oder andere Stuhlmarker eingesetzt werden; weitere Untersuchungen richten sich nach der vermuteten Grunderkrankung (bildgebende Verfahren, Endoskopie).

Behandlung: Sie richtet sich nach der Ursache. Grundsätzlich stehen ausreichende Energie- und Proteinzufuhr, Behandlung der Grunderkrankung und Therapie von Ödemen im Vordergrund. In schweren Fällen können vorübergehend Albuminpräparate oder Diuretika eingesetzt werden. Die Prognose hängt stark von der Ursache und dem Ansprechen auf die Behandlung ab.