Profilabgleich

Profilabgleich bezeichnet in der Messtechnik und Computer Vision den Prozess, bei dem ein gemessenes Profil eines Objekts mit einem Referenzprofil räumlich in Einklang gebracht wird. Ziel ist es, Abweichungen in Form, Lage oder Größe zu bestimmen und gegebenenfalls den Teil zu qualifizieren oder Passungen sicherzustellen. Der Begriff umfasst 2D-Profile wie Konturen sowie 3D-Profilflächen und kann rigid oder nicht-rigid erfolgen.

Techniken und Ansätze: In 2D können Translation, Rotation (und ggf. Skalierung) durch Procrustesanalyse oder least-squares-Fitting parametrisierter Profile ermittelt werden. Für Punktwolken oder Oberflächen kommen ICP-Algorithmen, Phase-Correlation oder merkmalsbasierte Ansätze zum Einsatz. Profilabgleich kann auch als nicht-rigider Prozess erfolgen, etwa durch Deformationsmodelle oder B-Spline-basierte Registrierungen, um Abweichungen aus echter Formänderung zu erkennen.

Ablauf und Bewertungsgrößen: Datenerfassung mit Profilometer, Linien- oder 3D-Scanner; Vorverarbeitung; Auswahl eines Transformationsmodells; Minimierung eines Abstands- oder Fehlerkriteriums (RMSE, Maximum-Abweichung, Hausdorff-Distanz); Ausgabedokumentation: Abweichungskarten, Toleranzen, statistische Kenngrößen.

Anwendungen: Profilabgleich wird in der Qualitätssicherung in der Fertigung eingesetzt, zur Überprüfung von Bauteilgeometrien gegen CAD-Modelle, in der dentaltechnischen Produktion sowie allgemein zum Prüfen von Passungen, Konturen und Oberflächenqualitäten. Er dient dazu, Geometrieabweichungen systematisch zu quantifizieren und Entscheidungen über Fertigung oder Nachbearbeitung zu unterstützen.