Produktgases

Produktgase bezeichnet man in der Verfahrenstechnik als Gasmischungen, die in einem Prozess als Endprodukt gewonnen werden oder gezielt als Endprodukt aus dem Prozessstrang austreten. Sie sind häufig Mischungen aus einem oder mehreren Hauptbestandteilen sowie Begleitstoffen. Typische Beispiele sind Wasserstoff (H2), Stickstoff (N2), Methan (CH4) oder Synthesegas (H2/CO). Die Zusammensetzung hängt von der Prozessführung, dem Aufbereitungsgrad und dem vorgesehenen Verwendungszweck ab.

Aufbereitung: Produktgase unterliegen oft strengen Reinheits- und Trocknungsanforderungen. Verunreinigungen wie CO2, H2S, Kohlenmonoxid, Feuchtigkeit oder Schwefelverbindungen müssen entfernt werden. Typische Trennverfahren sind Druckwechsel- und Thermische Desorption, Adsorption (PSA/VSA), Gaswäsche, Membrantrennung und Kryogenabscheidung. Die Gasparameter wie Volumenanteil, molarer Anteil, Druck und Temperatur werden regelmäßig bestimmt und dokumentiert.

Anwendungen: H2 dient als Rohstoff in der Ammoniak- und Methanolherstellung, Synthesegas als Zwischenprodukt in der Fischer–Tropsch- oder Methanolproduktion; N2 wird als Inert- oder Trägergas eingesetzt; CH4 kann als Produktgas in Erdgasprozessen oder als Energieträger verwendet werden. Produktgase können auch nach Entgasung als Ausgang für weitere Verarbeitungsschritte genutzt werden.

Sicherheit und Umwelt: Der Umgang mit Produktgasen erfordert entsprechende Sicherheitsmaßnahmen. Brand- und Explosionsgefahren, insbesondere bei H2 und CO, toxische oder giftige Bestandteile, Druckbehälter und Notfallpläne sind zu berücksichtigen. Wirtschaftliche Bewertung umfasst Energiebedarf, Ausbeute und Gasqualität.