Probeneigenschaften

Probeneigenschaften bezeichnet die Gesamtheit der messbaren Merkmale einer Probe, die für die Interpretation analytischer Ergebnisse relevant sind. Sie umfassen physikalische, chemische und strukturelle Eigenschaften sowie Herkunft, Behandlung und Lagerung der Probe. Die genaue Erfassung der Probeneigenschaften ist entscheidend, um Probenheterogenität, Artefakte durch Probenvorbereitung oder Lagerung sowie Ungenauigkeiten der Messungen zu verstehen.

Zu den typischen physikalischen Eigenschaften zählen Masse, Volumen, Dichte, Feuchtegehalt, Temperatur zum Zeitpunkt der Entnahme, Textur, Aggregatszustand und die Verteilung der Partikelgrößen. Chemische Eigenschaften betreffen die Zusammensetzung der Probe, Gehalte an Haupt- und Spurenbestandteilen, Verunreinigungen oder Kontamini­anten, chemische Stabilität sowie Parameter wie pH-Wert oder Redoxzustand. Strukturelle Eigenschaften umfassen Aspekte wie Homogenität, Kristallinität und Porosität, die Einfluss auf die Probenbehandlung und Messungen haben können.

Der praktische Umgang mit Probeneigenschaften umfasst Planung und Durchführung der Probennahme, Homogenisierung, Konservierung und Lagerung, um relevante Eigenschaften stabil zu halten. Die Probeneigenschaften beeinflussen die Auswahl der analytischen Methode, das Validierungsprozedere und die Interpretation der Ergebnisse. Häufig werden sie durch spezifische Messungen erfasst, etwa durch Gravimetrie zur Bestimmung der Masse, Trocknung oder Trockengewichtsverfahren zur Feuchtebestimmung, Spektroskopie, Chromatographie, Röntgenfluss- oder ICP-Analytik zur Zusammensetzung sowie durch Laborberichte und Zertifikate, in denen die Probeneigenschaften dokumentiert werden.

Begrenzungen ergeben sich, wenn Eigenschaften im Laufe der Lagerung oder Behandlung verändern, weshalb klare Spezifikationen zu Herkunft, Behandlung und Lagerbedingungen oft Bestandteil der Probenbeschreibung sind.