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Priorverteilung

Priorverteilung bezeichnet in der Bayesianischen Statistik die Wahrscheinlichkeitsverteilung, mit der vor der Beobachtung von Daten eine Annahme über einen unbekannten Parameter getroffen wird. Sie ergänzt die Likelihood und bildet zusammen mit ihr die Grundlage der Posteriorverteilung.

Zweck ist es, vorhandenes Vorwissen oder Unsicherheit formell zu kodieren, Regularisierung zu ermöglichen und bei kleinen

Arten: Informative Priore verwenden konkretes Vorwissen. Nichtinformative oder schwach informative Priore sollen möglichst wenig Informationen vorgeben.

Beispiele: Bei einer Binomialbeobachtung n, k passt oft Beta(a,b) als Prior; die Posterior ist dann wieder Beta.

Posterior und Praxis: Die Posteriorverteilung ergibt sich aus der Bayes-Regel. Priors beeinflussen Mittelwert, Varianz und Schätzungen

Stichproben
eine
sinnvolle
Schätzung
zu
ermöglichen.
Die
Wahl
des
Priors
kann
die
Posteriorverteilung
beeinflussen,
weshalb
Transparenz
und
Sensitivitätsanalysen
wichtig
sind.
Impropere
(unbeschränkte)
Priore
sind
theoretisch,
können
aber
zu
Problemen
bei
der
Normalisierung
führen.
Konjugierte
Priore
bewirken
in
vielen
Modellen
eine
einfache
Berechnung,
weil
Posterior
dieselbe
Verteilungfamilie
wie
der
Prior
hat
(z.
B.
Beta
für
Binomial,
Gamma
für
Poisson,
Normal
mit
bekannter
Varianz).
Für
Poisson
mit
Rate
λ
eignet
sich
Gamma(α,β)
als
Prior.
Für
normalverteilte
Daten
mit
bekannter
Varianz
ist
Normal(mu0,
τ^2)
gängig;
in
hierarchischen
Modellen
können
Hyperprioren
auftreten,
deren
Parameter
wiederum
randomisiert
sind.
besonders
bei
kleinen
Datenmengen;
in
großen
Stichproben
verliert
der
Prior
an
Gewicht.
In
der
Praxis
werden
oft
schwach
informative
oder
hierarchische
Priore
verwendet;
Sensitivitätsanalysen
sind
gängig.