Positionstoleranz

Positionstoleranz bezeichnet in der Geometrischen Tolerierung eine zulässige Abweichung der Lage eines Merkmals von seiner theoretisch exakten Position relativ zu festgelegten Bezugsflächen (Datums). Sie wird vor allem im GD&T-System verwendet, um die Passung, Montagefähigkeit und Austauschbarkeit von Bauteilen sicherzustellen.

Der Toleranzbereich wird als Toleranzzone definiert, die um die wahre Position ausgerichtet ist. Bei Kreis- oder Lochmerkmalen ist die Toleranzzone typischerweise ein Zylinder um die Achse des Merkmals mit dem Durchmesser der Toleranz; bei Mustermerkmalen kann zusätzlich eine Musterzone gelten. In vielen Anwendungen wird eine projezierte Toleranzzone angegeben, um die Lage der Merkmale über eine bestimmte Tiefe hinweg zu kontrollieren, z. B. für Stifte oder Bolzen, die durch Bauteile hindurchragen.

Bezugsflächen (Datums) werden in der Regel in einer Rangfolge festgelegt (Primary, Secondary, Tertiary) und bestimmen, wie die Lage relativ zu diesen Flächen eingeschränkt wird. Die tatsächliche Position wird als Abstand zwischen der Merkmalsachse bzw. dem Mittelpunkt und der theoretischen Position gemessen. Die Positionstoleranz kann einzelne Merkmale oder ein Muster betreffen.

Standards und Messung: Positionstoleranzen folgen ISO 1101 bzw. ASME Y14.5. Die Prüfung erfolgt oft mit Koordinatenmessmaschinen oder optischen Messmitteln. Praxisbeispiele umfassen die genaue Lage von Lochreihen oder Bohrungen auf Flanschen, die sichere Montage und Funktion gewährleisten.